MiB 2011 - Schalhaas Brigitte

Aus dem Dunkel ans Licht
Fotoarbeiten von Brigitte Schalhaas

Ausstellung vom 15.03. - 21.05.2011
Eröffnung: Samstag, 12.03.2011, 18 Uhr

Die in Imst aufgewachsene Fotokünstlerin Brigitte Schalhaas zeigt im Museum im Ballhaus Fotoarbeiten unter dem Titel „Aus dem Dunkel ans Licht“.

„In einer besonderen Lichtsituation tauchte ich ein in den Kosmos der frühen Menschen, in das Dunkel der Felszeichnungen in Valcamonica, wo sich im schräg einfallenden Sonnenlicht die kleinen tanzenden, betenden, jagenden, klagenden Mensch – Tiergestalten in Lichtwesen verwandelten – wie von einem fernen Himmel hier ausgestreute Sternbilder.“

Fotoarbeit von Brigitte Schalhaas
Valcamonica, Felsbild: Wagendarstellung
(Fotoarbeit von Brigitte Schalhaas)

Über die Künstlerin:
Brigitte Schalhaas ist in Imst aufgewachsen. Sie studierte Philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte und schloss mit dem Lehramt in Philosophie und Geschichte ab. Seit 1973 ist sie als AHS-Lehrerin in Imst und Innsbruck tätig gewesen. Seit 1983 setzt sich Brigitte Schalhaas künstlerisch mit der Fotografie auseinander. Interesse war schon früh da, doch die Initialzündung für ernsthafte fotografische Arbeiten war ihre Begegnung mit Rupert Larl, der ihr großes Talent erkannt und gefördert hat. Zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland folgten. Brigitte Schalhaas ist eine vielseitig interessierte Künstlerin, die sich mit vielen Geisteswissenschaften intensiv auseinandersetzt. Sie hat zahlreiche Reisen unter anderem auch in den vorderasiatischen Raum unternommen. In Bagdad stellte sie ihre Arbeiten zum Gilgamesch-Epos aus. Überhaupt arbeitet Brigitte Schalhaas meist assoziativ zu bestimmten Themen, vor allem aus der Literatur, aber auch in Zusammenhang mit Musik. Die Ideen gehen der intellektuellen und philosophischen Fotografin dabei noch lange nicht aus. Außerdem verfügt sie über einen breiten Fundus an abgeschlossenen Themenarbeiten, die eigentlich nur darauf warten, der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht zu werden.

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Nachzeichnungen von Felsbildern, Valcamonica (Brigitte Schalhaas)

Die Felsbilder der Valcamonica:
Valcamonica ist ein etwa 70 Kilometer langes Tal in der Lombardei zwischen dem Iseosee und dem Tonalepass. Dort befindet sich die weltweit größte Fundregion von Felsritzbildern, die erst seit 1914 bekannt ist und seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Die derzeit ca. 200.000 kartierten Objekte dokumentieren eine Zeitspanne von etwa 10.000 Jahren, von der Steinzeit bis zu den Römern, und bilden somit ein Archiv europäischer Geschichte, wobei sowohl Datierung als auch mögliche Deutungen kontrovers diskutiert werden. Die ältesten Darstellungen widmen sich vorwiegend Jagdthemen, im Laufe der Jahrtausende lässt sich nicht nur ein Wandel der Motive, sondern auch des Stils feststellen. Götterbilder und Adoranten treten hinzu, technische Errungenschaften wie Pflüge oder Webstühle werden genauso dargestellt wie Äxte oder landwirtschaftliche Tätigkeiten. Dazu darf auch eine den Bildern innewohnende magisch-religiöse Komponente nicht vernachlässigt werden, wie Riten, Schamanentum, vergöttlichte Tierdarstellungen und andere kultische Themen. Der Wandel der Motive und Ornamente lässt sich in Zusammenhang mit großen europäischen Strömungen bringen und zeugt von einem tief greifenden kulturellen Umbruch. Parallelen zur Urnenfelder-, Hallstatt- oder Villanova-Kultur werden augenscheinlich, auch keltische Einflüsse können beobachtet werden. Erste Inschriften finden sich in der Eisenzeit, als die Etrusker ein Alphabet eingeführt haben. Im Jahr 16 v. Chr. wird das Valcamonica von den Römern besetzt, die letztmals Ein-drücke ihrer Kultur am Fels hinterlassen.