MIB 2007 - Thomas Walch

Sonderausstellung                   Zum Museum
16.03. - 19.05.2007            Auszug aus der Eröffnungsrede

Thomas Walch

 

 

 

 

 

 

 

 


Thomas Walch, 1867 - 1943

gehört nach wie vor zu den bekanntesten und beliebtesten Künstlern in Imst.
Sein Werk umfasst eigentlich alle Sparten der Malerei, besonders am Herzen lag Walch jedoch die Darstellung des bäuerlichen Alltagslebens. Er war anerkannter Porträtist, schuf viele Genre- und Historienbilder, denen diese Ausstellung Großteils gewidmet ist.

Aufsehen erregte Walch zu Lebzeiten mit seinen der Südtirol-Problematik nach dem ersten Weltkrieg gewidmeten Werken: Die "Verlorene Heimat" wurde zum Programm, weitere Werke hatten die Teilung Tirols nach dem Frieden von St. Germain und das Schicksal der Bewohner zum Thema. Postkarten von Thomas Walch - Werken (von über 50 Bildern wurden Kunstkarten gedruckt) trugen zur weiten Verbreitung bei.

Walch lebte und arbeitete einen Großteil seines Lebens in München, wo er u.a. Ausbildung bei Franz von  Defregger genossen hatte. Trotzdem engagierte er sich sehr für das kulturelle Leben in Imst, wofür er 1921 zum Ehrenbürger der Stadt ernannt wurde. Er war Ehrenobmann der Imster Fasnacht und Mitbegründer des Imster Museumsvereines sowie des Heimatmuseums. Diesem hat er auch einen Großteil seines Nachlasses vermacht, auf dem diese Ausstellung basiert.

Am 28.12.1867 wurde Thomas Walch als Sohn des Wachsziehers und Lebzelters Thomas Walch und dessen Frau Katharina (geb. Stapf) geboren.

1883
Lehre beim Kirchenmaler, Fassmaler und Vergolder Ferdinand Müller in Imst
Kirchenmaler in Innsbruck, München, Salzburg
1890/91
Privatschule von Ludwig Schmid-Reutte
1892/93 Kunstgewerbeschule Wien (finanizielle Engpässe zwingen zum Abbruch des Studiums)
1894-96
Porträtist v.a. in Brixen, Ungarn
18
97
erhält Tiroler Künstlerstipendium, das den Abschluss des Studiums an der Münchner Akademie ermöglicht (Schüler Gysis und Defreggers)
Walch verblieb in München und war dort einer der beliebtesten Porträtisten, die Sommermonate verbachte er meist in Imst. Reisen nach Italien, Deutschland, Frankreich, Schweiz
1909
"Tiroler Landes-Jahrhundertfeier 1809-1909": Erster Preis für den Fahnenschwinger als Plakatentwurf
nach dem ersten Weltkrieg Übersiedelung nach Imst
1909
Mitbegründer des Museumsvereines und Imster Heimatmuseums in Imst
1920
"Verlorene Heimat" wird in München ausgestellt
1921
Ehrenbürger von Imst
1923
Heirat mit Jakobine Gfall
1926
Gründung eines Kunstverlages (Einstellung 1938 durch das NS-Regime)
1943
am 10.12. stirbt Thomas Walch in Imst