Galerie 2014 MARIA TOMASELLI CIRNE LIMA

„So lange das Leben dauert, gibt es Geschichten. Hoffnung eingeschlossen.“


Die kommende, große Herbstausstellung in der Hörmann Galerie Imst (26.09. – 8.11.2014) zeigt und erzählt Lebenslinien der Familie TOMASELLI, deren alt(welsch)tirolerische Herkunft - diesseits und jenseits des Brenners - auch eine Zeit lang in Imst ihren künstlerischen Niederschlag fand.

Maria TOMASELLI Cirne Lima

„Behausungen“
Neue Bilder und Objekte

kuratiert von Monika Lami-Delago

Datei herunterladen: PDFEinladung

Maria TOMASELLI, geb. 1941 in Innsbruck, lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Brasilien. Maria Tomaselli hat die europäische Kunstgeschichte zurückgelassen: „Die Kunst als globales Dorf, die in Mailand ebenso ausschaut wie in Brasilien, die interessiert mich nicht.“ Mit Zeichen und Symbolen ordnet sie die Reste eines verlorenen Paradieses neu, wobei die Magie dieser Bildfolgen von den Farben und Formen ausgeht: „Malen heißt, mit den Händen träumen.“ Jahrzehnte nach dem Kubismus erscheint Maria Tomaselli in einer originellen Art und Weise, den Ausdruck dieser Epoche neu zu erfinden, zu erweitern: eine poetische Wiedererschöpfung des Bildraumes, in dem die Farbe die Hauptstimme bekommt - im Gegensatz zum damals Bevorzugten diesen Stils, die Farbe radikal der Form zu opfern. In der Malerei von Maria Tomaselli ist die Farbe die Königin und gibt dem Bildraum einen neuen Sinn, in dem unerwartete Elemente wie Stimmen raunen.

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Im Rahmenprogramm:
Samstag, 27.09.2014, 17 Uhr: Vortrag von Architekt Dr. Markus Tomaselli, Vorstand am Institut für Städtebau und Entwerfen, TU Wien: „Häuser und Behausungen - Ein Streifzug durch mögliche und unmögliche Lebensräume von Menschen und anderen Tieren.“ Markus Tomaselli, geb. 1962 in Innsbruck, ist der jüngste Bruder der Künstlerin Maria Tomaselli: „Wie unser Vater, der sich sein ganzes Leben lang mit dem Bauen beschäftigt hatte, so hat auch Maria sich seit den 1970ern dem Motiv des Hauses aufmerksam gewidmet. Ihre Träume und Darstellungen von Häusern und Unterkünften schlagen eine Brücke über die Jahrtausende menschlicher Baukultur.“


Es war(en) einmal…

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Abbildungen links: (1. R. v. l.) Geburts- u. Taufschein von Ferdinand Tomaselli, geb.1908 in Imst. Auszug aus dem Erzählband von Ferdinand Tomaselli. Keramik „Oscar“, Adelheid Tomaselli, 2013. Ferdinand Tomaselli, Volksschule Imst, 1. Klasse Kriegsjahr 1916. (2. R. v. l.) Friedrich F. Tomaselli (1881 - 1921). Maria Ried und Ferdinand Tomaselli, Hochzeit. Adelheid Ried Tomaselli, 1915 - 2014. Steinmetzwerkststatt F. Tomaselli, Imst/Brennbichl, 1910. Grablegung, Gipsmodell, Friedrich F. Tomaselli. (3. R. v. l.) Museu do Trabalho, Lithografie, Adelheid Tomaselli. Vogel, Lithografie kolor., Adelheid Tomaselli. „Der Coronel und Adelaide im Bus nach Dreizehn Linden“, Lithografie, Adelheid Tomaselli, 1990. Grabstein, Signatur F. Tomaselli, Friedhof Imst. Fotos/Repros: Archiv Fam. Tomaselli

Die Mutter: Adelheid Ried Tomaselli
geboren 1915 in Innsbruck, gestorben 2014 in Natters bei Innsbruck, reiste durch Brasilien, Europa, Australien, Südafrika, China, auf die Galapagos Inseln und lebte viele europäische Winter lang bei ihrer Tochter, der brasilianischen Künstlerin Maria Tomaselli Cirne Lima in Porto Alegre (Südbrasilien). In ihren Lithografien, Radierungen, Holzschnitten, Zeichnungen erzählt sie von ihren Reiseerlebnissen und Familiengeschichten. Mit ihren Keramiken und Bronzeskulpturen lässt sie uns die Zartheit und Verletzlichkeit von Körper und Seele spüren. (Susanne Schmidt-Barbo, freie Journalistin, 2014)

Der Großvater: Friedrich F. Tomaselli
An den Großvater (1881 - 1921), Bildhauer und Grabsteinmetz, erinnert sich Künstlerin Maria Tomaselli in ihrer im Herbst 2014 erscheinenden Autobiographie: „Kriegskinder, wie ich eines bin, haben oft weder Väter noch Großväter, mein Vater war mir vergönnt, aber nicht mein Opa, Friedrich Tomaselli, dessen Werkstatt in Imst/Brennbichl ich nur von einem alten, vergilbten Foto kenne, und dessen einzige in der Familie erhaltene Arbeit ich immer sah, wenn ich mich bückte, um die Klinke der Kellertüre in die Hand zu nehmen...“

Ausstellungsdaten:

Vernissage: Donnerstag, 25. September 2014, 19 Uhr
Eröffnung: Kulturreferentin Sandra Friedl-Dablander
Zur Ausstellungsgeschichte spricht: Die Künstlerin Maria Tomaselli
Musik: José Terán und Harry Triendl

Ausstellungsdauer: Fr., 26.09. - Sa., 08.11.2014
Öffnungszeiten Galerie: Do., Fr., Sa. 14 – 18 Uhr, Feiertags geschlossen.
Während der KUNSTSTRASSE 2014 IMST: Sa., 18.10. u.  Sa., 25.10. 14 - 20 Uhr, So., 19.10. u. So., 26.10. 16 - 20 Uhr, Eintritt frei. Städtische Galerie Theodor von Hörmann, Stadtplatz 11, A-6460 Imst, Tel. +43 (0)5412 617 28.

Für den Inhalt/Kontakt: Andrea Schaller, Kulturbüro Stadt Imst, Stadtplatz 11, A-6460 Imst, T: +43 (0)5412 617 28, M: +43 (0)664 606 98 205, kultur@imst.gv.at, www.kultur-imst.at

Stimmen - Voices:

"Es war die Begegnung mit dem Einfachen, Selbstverständlichen, aber auch die Konfrontation der Künstlerin mit Kultur und Lebensformen der Indianer, die sie seit Beginn der 70er Jahre faszinieren und die sich seit dieser Zeit auch in ihrer Arbeit spiegeln. Man glaubt, in einen Kosmos einzutauchen, im dem Landschaft, Figuren und phantastische Wesen fliegen und ineinander überzugehen zu scheinen. Mit Zeichen und Symbolen will sie die Reste eines Paradieses neu ordnen, wobei der Zauber dieser Bildfolgen von den Farben und Formen, die aus Träumen zu kommen scheinen und in denen auch Dämonen ihr Unwesen treiben, ausgeht. Es mag der ewige Traum vom Paradies sein, der Traum von Liebe und der Einheit der Natur."
(Auszug aus einem Text von Traude Hansen, Dezember 1983, Edition Galerie Elefant)