Imst feierte 125 Jahre Stadterhebung mit Festakt und Konzert

Am 5. November 1898 wurde dem Markt Imst von Kaiser Franz Joseph der prestigeträchtige Titel einer Stadt verliehen. Mit Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung sowie Kunst und Kultur wurde das historische Ereignis am 4. November in der Stadtbühne Imst würdevoll gefeiert. Neben der Präsentation des Jubiläums-Kunstwerks wurde auch die Foto-Ausstellung 125 Jahre Stadt Imst offiziell eröffnet.


Die Stadtgemeinde Imst feiert im Jahr 2023 das 125-Jahr-Jubiläum der Stadterhebung, welche am 5. November 1898 durch Kaiser Franz Joseph I. erfolgte. Ein ganz besonderes Ereignis, dass die damalige Marktgemeinde mit großem Stolz erfüllte. Das historische Ereignis wurde am 4. November in der Stadtbühne Imst mit einem Festakt und einem Konzert würdevoll gefeiert

Bürgermeister Stefan Weirather konnte dabei zahlreiche Prominenz aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung sowie Kunst und Kultur begrüßen. Unter anderem gaben sich Landesrat René Zumtobel, Bundesrat Christoph Stillebacher, Stadtpfarrer Dekan Franz Angermayer, BH-Stellvertreterin Gudrun Hofmann, Militärkommandant Ingo Gstrein sowie die beiden Alt-Bürgermeister Gebhard Mantl und Gerhard Reheis ein Stelldichein. Für die Organisation des Festaktes zeigte sich der Kulturausschuss mit Obfrau Barbara Hauser und ihrer Stellvertreterin Pia Walser verantwortlich. 

Vom Markt zur Stadt Imst

Bei der Eröffnung wies Bürgermeister Weirather drauf hin, dass der Festakt fast genau auf den Tag 125 Jahre später gefeiert wird. 

Bauhistoriker Stefan Handle gab im Anschluss einen historischen Abriss zur Geschichte bis zur Stadterhebung. Die Erhebung zum Markt erfolgte im Jahr 1282 durch Graf Meinhard II. von Tirol. Dabei wurden starke Privilegien verliehen und auch die Erhebung zur Stadt in Aussicht gestellt, falls eine Mauer um dem Imster Marktort bzw. Turm gebaut wird. Dies wurde 1312 nochmals bestätigt. Ein Mauerbau fand allerdings aus verschiedensten Gründen nicht statt. Diese Privilegien wurden dann bis in die Zeit von Maria Theresia bestätigt. Einen Anlauf zur Stadt gab es bis dahin keinen mehr. Mit den verliehenen (Wirtschafts-) Privilegien hatte der Markt Imst aber einen Aufschwung genommen. Ende des 15. Jahrhunderts war die Blütezeit des Bergbaus. Es folgte in der Verwaltung auch eine Emanzipation mit einem Bürgermeister und einem Rat. Ende des 18. Jahrhunderts gab es dann einen weiteren Anlauf zur Stadterhebung, der allerdings von den Zentralbehörden ausging. Auch dieses Mal fand keine Erhebung statt. „Die Imster haben es nicht gebraucht und waren eine stolze Marktgemeinde“, so Handle. Nach dem großen Brand 1822 folgte dann bis zum Ende des 19. Jahrhunderts der massive wirtschaftliche Aufschwung mit zahlreichen Fabriksgründungen. 

„Im Jahr 1898 erfolgte das Ansuchen des damaligen Marktgemeinderates zur Stadterhebung an Kaiser Franz Joseph I., wobei zahlreiche historische Gründe angeführt wurden. Imst war auch über die Jahrhunderte ein starker Verwaltungssitz. Zudem hatte Imst damals wesentlich mehr Einwohner:innen als Städte wie Kitzbühel, Vils oder Glurns im damaligen Kronland Tirol - damals zählte Imst rund 2.500 Einwohner:innen. Es gab dann auch keine große Diskussion über die Stadterhebung“, betonte der Bauhistoriker. Bis heute habe sich Imst als Stadt mit über 11.000 Einwohner:innen und vielen Betrieben gut entwickelt. „Vieles was die heutige Stadt ausmacht, hat ihren Ursprung weit zurückliegend. Wir müssen uns mit der Vergangenheit auseinandersetzen und viele Dinge wiederholen sich.“

Romantische Werke

Im Anschluss folgte ein rund einstündiges Konzert vom Orchester der Akademie St. Blasius, das vom Konzertverein Imst organisiert wurde. Dabei wurden von den Musiker:innen unter der Leitung von Michael Köck romantische Werke der Komponisten Ethel Smythe und Louise Farranc aufgeführt. Als Solisten glänzten Lena Neudauer (Violine) und Pascal Deuber (Horn)

Jubiläums-Kunstwerk vorgestellt

Als Höhepunkt des Abends wurde dann das Jubiläums-Kunstwerk 125 Jahre Stadt Imst von Tobias Doblander, Obmann des Museumsvereins, präsentiert. Damit soll an die Stadterhebung, die Geschichte und Schönheit der Stadt erinnert werden. „Mit diesem Beitrag verfolgt der Museumsverein zwei Ziele: Mit neu geschaffener Kunst sollte alte Kunst gesichert und erhalten werden. Zudem soll dieses neu geschaffene Kunstobjekt die Geschichte und die wunderbare Vielfalt von Imst vermitteln, ebenso aber auch zu Diskussionen und Gesprächen anregen“, verwies Doblander. 

Der Bildhauer Benjamin Gabl aus Wald im Pitztal, der sein Atelier in Imst hat, wurde vom Museumsverein engagiert, eine Skulptur zu entwerfen. Die Holzskulptur aus Zirbenholz wurde von der Kunstgießerei Krismer (Telfs) in Bronze gegossen. Dargestellt sind der Imster Johannesplatz mit der Johannenskirche, das Würtenberger-Haus, das Jäger-Haus (ehem. Heilig-Geist-Spital) und ein Teil der Kramergasse als Reminiszenz an die Via Claudia Augusta. Weiters sind das Bergl und die Laurentiuskirche, das „Schinderloch“, der Zusammenfluss von Malchbach/Schinderbach, das Imster Stadtwappen sowie eine Geste des Respekts im Zuge des Schemenlaufens zu sehen. 

In einem eigenen Zertifikat wird die Plastik beschrieben. Die passenden Texte dazu verfasste Stefan Handle und das Titelbild (Tuschezeichnung) gestaltete Obmann Stv. Manfred Fasching. „Die rund neun Kilogramm schwere Plastik ist mit feinster Bronze patiniert und mit 30 Stück limitiert. In Aluminium ist sie auf Vorbestellung zu haben und mit 50 Stück limitiert. Der gesamte Reinerlös der verkauften Plastiken wird verwendet, um historisches Kulturgut in Imst zu erhalten“, erläuterte Doblander.

Die Bronzeplastik mit dem Zertifikat Nummer eins wurde im Anschluss an Bgm. Stefan Weirather, Kulturreferentin Barbara Hauser und Sabine Schuchter, Leiterin des Museums im Ballhaus, als Geschenk an die Stadt überreicht. Das Museum im Ballhaus bekommt somit die erste Bronzeplastik.

Eröffnung Foto-Ausstellung

Offizieller Schlusspunkt des Festaktes bildete dann die Eröffnung der Foto-Ausstellung 125 Jahre Stadt Imst durch Kulturreferentin Barbara Hauser. Der Kulturausschuss hat die Bevölkerung dazu aufgerufen, ein Lieblingsfoto aus den vergangenen 125 Jahren einzusenden. Egal, ob es sich um eine Stadtansicht, eine private Feierlichkeit, eine öffentliche Veranstaltung oder um ein sonstiges Ereignis handelt, jedes Bild liefert einen persönlichen Eindruck von Imst 1898 bis 2023 und ergänzt wie ein Puzzlestück das sich ergebende Gesamtbild. 

„Viele Fotos wurden zur Verfügung gestellt und von Sabine Schuchter zu einer wunderbaren Ausstellung in der Imster Innenstadt zusammengestellt. Dies ermöglicht einen gemeinschaftlichen Rückblick auf 125 Jahre Stadt Imst. Auch das eine oder andere Schmankerl ist dabei “, so Hauser abschließend.

Abgerundet wurde der Festakt mit erlesen Köstlichkeiten aus der Region, die von Catering Schwarz serviert wurden.

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