„Einfach Lesen. Kurzgeschichten in leichter Sprache“ präsentiert

Einfache Sprache macht es allen möglich mitzureden und sorgt für Inklusion. Die Stadtbücherei Imst und das Büro für Diversität und Integration der Stadt Imst haben in Zusammenarbeit mit der Autorin Angelika Polak-Pollhammer und Imster Mittelschüler:innen ein Buch mit Texten in leichter Sprache herausgebracht. Am internationalen Vorlesetag wurde der neue Sammelband mit Kurzgeschichten in einfacher Sprache präsentiert. Das Buch ist kostenlos in der Stadtbücherei erhältlich.

In der Stadtbücherei Imst wurden am 17. November das neue Buch „Einfach Lesen. Kurzgeschichten in leichter Sprache“ in Rahmen einer Vernissage vorgestellt. Hannah Stolze von der Stadtbücherei und Kirsten Mayr vom Büro für Diversität und Integration der Stadt Imst konnten neben einem interessierten Publikum unter anderem Sandra Leutner (Regio Imst), Stadtrat Richard Aichwalder, Obmann des Ausschusses für Familie, Senior:innen, Inklusion, Diversität und Gemeinwesenentwicklung, und Stadträtin Lena-Maria Harold, Obfrau des Bildungsausschusses, begrüßen. 

ABC-Café und Projekt „Einfach lesen“

Der Sammelband hat seinen Ursprung im Projekt „Einfach lesen“, das von der Stadtbücherei und vom Integrationsbüro im Februar 2022 gestartet wurde. „Zusammen mit Gabi Schatz betreue ich das ABC-Café, wo Frauen aus unterschiedlichen Ländern zusammenkommen. Mit den Frauen besuchen wir seit Mai 2021 auch alle zwei Wochen die Bücherei. Hannah Stolze hat Geschichten in einfacher Sprache geschrieben, die Alltagssituationen wieder spiegeln, und bei den Büchereibesuchen werden diese dann vorgelesen und besprochen“, erklärte Kirsten Mayr den Hintergrund. Daraus entstand dann schließlich die Idee zu dem Buch. Einfache Sprache macht es allen möglich mitzureden und mitzugestalten, was auch ein wichtiger Punkt des Leitbildes der Stadt Imst ist. Die leichte Sprache kommt mit kurzen Sätzen aus, wobei das Motto „ein Satz, eine Zeile“ gilt. Es werden auch kaum Nebensätze verwendet. Gewisse Wörter werden mit Bindestrichen getrennt (z.B. Wäsche-Klammer).

Schüler:innen verfassten Texte in leichter Sprache

„Wir wollen die einfache Sprache publik machen und weiterverbreiten. Es gibt viele Leute, die die Beamten- und Behördensprache nicht verstehen. Das betrifft aber nicht nur Leute mit Migrationshintergrund. Schüler:innen sind daher gute Multiplikatoren“, weiß Kirsten Mayr. Zusammen mit der Autorin Angelika Polak-Pollhammer und der Schulsozialarbeiterin Tamara Mungenast wurden an der IT Mittelschule Imst Oberstadt (drei Klassen) und an der Sportmittelschule Imst Unterstadt (zwei Klassen) Workshops mit zwei Mal zwei Stunden umgesetzt, wo die Schüler:innen Texte in leichter Sprache geschrieben haben. „Dort sind Geschichten und Gedichte entstanden. Die einfache Sprache ist relativ kompliziert und es war ein Umdenken nötig. Alle haben waren mit Begeisterung und viel Engagement dabei“, erläuterte die Autorin. Mithilfe der Schulsozialarbeiterin wurden die Geschichten dann fertig geschrieben und am Computer getippt. 

Eine Jury mit Martina Walch (Tyrolia Imst), Sarah Dobler (Leiterin Stadtbücherei Imst), Maritta Flür (Deutschlehrerin BRG Imst) und Lena-Maria Harold (Stadträtin & VS-Lehrerin) hat dann die Texte für den Sammelband ausgesucht und die Gewinner:innen gekürt, die bei einem Workshop mit der Künstlerin Daniela Pfeifer Bilder zu ihren Geschichten malten. Einige dieser Bilder dienen als Illustration für den Sammelband. Auch ein Podcast wurde mit den Jugendlichen aufgenommen, wo sie ihre äußerst unterschiedlichen Kurzgeschichten und ein Gedicht für den Innsbrucker Radiosender Freirad vorlesen. Die Geschichten können unter https://cba.fro.at/625576 angehört werden.

Einfache Sprache bedeutet Inklusion für alle

Sowohl die Texte der Schüler:innen als auch jene von Hannah Stolze in einfacher Sprache liegen nun in dem präsentierten Sammelband vor. 600 Exemplare wurden in der ersten Auflage gedruckt. Das Buch wird kostenlos in der Stadtbücherei abgegeben. Zudem erhalten alle Schulbibliotheken einen ganzen Satz 25 + 5 zum Lesen mit den Klassen. In diesem Zusammenhang dankte Kirsten Mayr auch Manuel Flür für die ehrenamtliche Setzung und die Bearbeitung des Buches. Betreut und gefördert wurde das Projekt auch von Regio Imst (LEADER) und von der Stadtgemeinde Imst

Viel Lob gab es auch von Stadtrat Richard Aichwalder: „In der ganzen Informationsflut Worte zu finden, die jeder aussprechen kann und versteht, ist eine super Sache und keine Schwäche. Die elitäre Gruppe der belesenen Männer wird der Vergangenheit angehören. Solch ein Buch in einfacher Sprache ist ein guter Einstieg. Dadurch werden Barrieren beim Lesen und Schreiben abgebaut, was Inklusion für alle bedeutet.“

  • Buchpr%c3%a4sentation%3a+Autorin+Angelika+Polak-Pollhammer%2c+Kirsten+Mayr+(Integrationsb%c3%bcro)%2c+Hannah+Stolze+(Stadtb%c3%bccherei)%2c+Sandra+Leutner+(Regio+Imst)%2c+StR.+Lena-Maria+Harold+(hinten+v.re.)%2c+StR.+Richard+Aichwalder+und+Daniel+Fl%c3%bcr+(vorne+v.l.).
  • Das+Buch+%e2%80%9eEinfach+lesen.+Kurgeschichten+in+leichter+Sprache%e2%80%9c+ist+kostenlos+in+der+Stadtb%c3%bccherei+erh%c3%a4ltlich.
  • DSC_0540
  • DSC_0550
  • DSC_0551
  • DSC_0555
  • DSC_0556
  • DSC_0558
  • DSC_0560
  • DSC_0561
  • DSC_0564
  • DSC_0567
  • DSC_0568
  • DSC_0570
  • DSC_0573
  • DSC_0574
  • DSC_0535